Orientieren mit Landkarten 2.0

Im Dezember 2009 hatte ich die Ehre auf der Weihnachtsfeier von Sarik Weber, Gründer von Cellity, Gast sein zu dürfen. Dort trafen viele Persönlichkeiten aus der Web2.0-Szene aufeinander. Ebenfalls zu Gast war Veit Spiegelberg, Gründer von Stepmap. Was genau Stepmap ist und wofür es gut ist, werdet ihr gleich erfahren.

Schon einmal vorweg Stepmap bietet eine kostenlose Lösung an, individuelle und personalisierte Landkarten zu erstellen. Diese kann man anschließend in die eigene Webseite integrieren. Lässt man die erstellte Karte „öffentlich“, so können andere sie ebenfalls nutzen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, die erstellte Karte nur für sich selbst zu nutzen.

Dieses Angebot hört sich nach einer optimalen Lösung für Geschichts-, Erdkunde-, Politik- und Gesellschaftskunde- sowie Deutschlehrer an. Bisher nutzt man Kartenmaterial, welches in Atlanten oder Schulbüchern geboten ist. Doch manchmal vermisst man auch Informationen. Auch ich nutze bisher für meine Recherchen  bezüglich der Kartenarbeit die herkömmliche Buchvariante.

Wie man schon an den Beispielen sehen kann, sind diese Karten teilweise mit sehr viel Informationen gefüllt. Das soll jetzt nicht heißen, dass sie schlecht sind, aber wenn man Schüler in seinem Unterricht mit der Kartenarbeit vertraut machen will, so ist es doch ratsam dies step by step zu tun. Doch auf die Auswahl und Inhalte des Kartenmaterials hat man bei Lehrbüchern oder Atlanten eben selten Einfluss.

Hier komme ich nun auf die Lösung von Stepmap zu sprechen. Innerhalb von wenigen Minuten habe ich mir einen Account angelegt. Gefragt waren Name, Geburtsdatum, Emailadresse und Benutzername sowie ein Passwort. Dann konnte es auch schon losgehen. Für die Erstellung einer personalisierten Karte muss man lediglich vier Schritte durchlaufen.

Im ersten Schritt wählt man sich den Kontinent, das Land/ Region und den Kartenstil aus. Entweder hat man einen weißen Umriss oder man bekommt eine Karte mit Schattierungen und in Farbe gezeigt. Zusätzlich kann man die Darstellung der Intensität von Landesgrenzen, Gewässern und Städten einstellen. Ebenfalls ist es möglich ein eigenes Bild hochzuladen.

Anschließend im zweiten Schritt fängt man mit der inhaltlichen Darstellung an. Man fügt Orte, Verbindungslinien und Icons hinzu. Bei den Icons gibt es auch die Möglichkeit eigene Symbole einzufügen.

Im dritten Schritt füllt man die Karte mit externen Informationen zu den entsprechenden Orten. Hier kann man Videos, PDF-Dateien oder Links von anderen Webseiten hinzufügen. Hier gibt es allerdings Einschränkungen von den Websitebetreibern. Manche Funktionen sind kostenpflichtig und müssen per Emailkontakt abgeklärt werden.

Im vierten und letzten Schritt benennt man seine Karte. Versetzt diese mit Schlagworten, auch Tags genannt, damit andere Nutzer diese Karte finden können. Ganz zum Schluss entscheidet man sich noch, ob die personalisierte Karte öffentlich oder privat genutzt wird.

Damit ich mir ein Urteil über Stepmap bilden konnte, habe ich deren Lösung natürlich auch ausprobiert und eine Karte erstellt. Wer mich kennt, errät auch schnell zu welchem Land meine Karte entstand. Es ist Australien. So sieht nun meine Karte aus:

Australien

Karten bei StepMap

Ich bin nicht die einzige, die sich bisher mit dem Service von Stepmap befasst hat. Einige bloggende Lehrer, die in ihrem Unterricht auf Kartenarbeit nicht verzichten, haben sich schon ein Bild gemacht. Abschließend werde ich euch nun mein Urteil präsentieren.

Grundsätzlich bin ich von dem Kartendienst positiv überrascht. Ich finde die Möglichkeiten, die einem gegeben sind, eine Karte zu erstellen, gut. Man kann stumme, physische, topografische oder thematische Karten anlegen. Herausragend finde ich, dass man zusätzliche Informationen, wie Videos oder Dokumente einfügen kann. So bekommen die Schüler ein Arbeitsmaterial, welches eine runde Sache darstellt. Es ist aber auch möglich, dass man den Schülern eine Karte gibt und sie bearbeiten die Karte so, dass am Ende einer Unterrichtseinheit ein abgeschlossenes System entsteht.

Ein sehr gut gibt es nicht, denn auch ich habe ein paar Kritikpunkte. Beispielsweise habe ich in der Navigation nicht gefunden, wo man die Gewässerbezeichnungen hinzufügen kann. Das finde ich schade. Ebenso wie René in seinem Artikel schreibt, finde ich es bedenklich, dass sich Schüler bei solchen Diensten anmelden müssen, um sie entsprechend nutzen zu können. Als Lehrer hat man auch Verantwortung für die Minderjährigen. Hier stellt sich mir eben die Frage, in wie weit man als Lehrer den Schülern erlauben kann, sich bei den Diensten anzumelden. Schließlich geben die Schüler Daten von sich preis und hier müssen sicher die Eltern bzw. Erziehungsberechtigten zustimmen. Dies ist aber ein Kritikpunkt, den ich nicht nur Stepmap zu schreibe, sondern vielen anderen Diensten, die sich im Bildungssektor im Internet bewegen.

Mein Fazit: Für Lehrer, die einen Unterricht mit eigenem Kartenmaterial bereichern wollen, ist Stepmap eine gute Lösung, denn die Bedienung ist leicht verständlich und man hat eine Vielfalt an Möglichkeiten.

4 Kommentare zu „Orientieren mit Landkarten 2.0“

  1. „Ebenso wie René in seinem Artikel schreibt, finde ich es bedenklich, dass sich Schüler bei solchen Diensten anmelden müssen, um sie entsprechend nutzen zu können.“

    Grad getestet: man muss über 18 Jahr alt sein, um sich anmelden zu können. Fällt also für Schüler eigentlich flach!?

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