Ist Twitter für den Unterricht geeignet?

Neben den Web 2.0-Tools wie Blogs, Wikis und Podcasts macht man sich nun Gedanken, wie man Twitter im Unterricht oder in Hoschulseminaren nutzen kann. Auch ich habe mich einmal damit befasst.

Wichtig für den Einsatz in der Lehre ist, dass man erstmal weiß, was Twitter ist, was es kann und wofür man es braucht. Twitter ist ein so genannter Microblogging-Dienst. In 140 Zeichen veröffentlicht ein Anwender dieses Dienstes eine Kurznachricht. Mittels des Mikro-Blogs ist es möglich, innerhalb von kurzer Zeit, seine Gedanken und Meinungen zu einem spezifischen Thema einem breiten Leserpublikum zugänglich zu machen. Wie das in der Realität aussehen kann, zeigt der Elektrische Reporter, welcher über aktuelle Aspekte der Netzkultur berichtet.

Jedoch soll es in diesem Beitrag nicht darum gehen was die Twittergemeinde allgemein damit macht, sondern welchen Mehrwert bietet Microblogging beim Lehren und Lernen. Andreas Kalt beschreibt in seinem Artikel verständlich, wie man als Lehrer oder auch Hochschuldozent diesen Dienst für sich vorteilhaft nutzen kann. Auch ich nutze Twitter mehr als „Materialbörse“ und Austauschmedium als es als „Klowand des 21. Jahrhunderts“ zu missbrauchen.

Doch nun wieder zurück zum Thema: Twitter im Unterricht. In der Blogosphäre herrscht bereits ein reger Austausch zu diesem Thema. Joachim Quandt, Webmaster von Deutschlern.net, hat einen Vortrag zu eben diesem Thema vorbereitet. Seine Präsentation sieht wie folgt aus:

Ein Großteil seiner Folien stellt dar wie Twitter funktioniert. Ab Folie 29 liefert er einige Vorschläge für den Unterricht. Eine Anregung ist es, Twitter als Hausaufgabenratgeber zu nutzen. Ich denke, dass dies eher ein falscher Ort ist. Denn wie will man in 140 Zeichen einem Fragenden eine passende und vor allem verständliche Antwort geben? Aber eine Anregung spricht mich an, welche noch nicht sehr ausgereift ist. Er schlägt vor, Twitter im Fremdsprachenunterricht einzusetzen. Mittels eines vereinbarten Verschlagwortungskürzels (z.B. #Klasse9c) können sich die Schüler dieser Klasse mit einer Partnerschule zu einem Thema austauschen. Die Kommunikation erfolgt dann natürlich in der Fremdsprache. Ich sehe darin den Mehrwert, dass die Nicht-Muttersprachler so einen realen Zugang zu der erlernenden Sprache haben und lebensnahere Vokabeln erlernen.

Mit dem „Zwitschern“ im Unterricht befasst sich auch das Portal Lehrer-Online. Hier liegt der Fokus ebenfalls vordergründig beim Fremdsprachenunterricht. Allerdings bekommt man hier auch nur Ideen an die Hand, welche didaktisch nicht sehr ausgereift erscheinen. Interessant ist auf jeden Fall, dass man Twitter erst mit Schülern ab dem 13. Lebensjahr ausprobieren darf, da dies die Vorgaben des Portals sind. Zusätzlich schlägt Lehrer-Online vor, dass man nach dem Projekt, die Accounts wieder löscht.

Hier stellt sich mir noch mehr die Frage nach dem Sinn von Twitter im Unterricht. Also wenn nach getaner Arbeit alles gelöscht wird, wo bleibt dann der Vorteil der Speicherung und Überarbeitung des Wissens? Die Schüler haben dann nicht mehr die Möglichkeit, sich noch einmal mit dem Thema zu befassen und in Vergessenheit Geratenes nachzuschlagen. Im Gegensatz dazu haben die Schüler bei Blogs, Wikis und Podcasts  zu jeder Zeit die Chance ihr Wissen aufzufrischen.

Auch René Scheppler, Autor des Blogs Initiative D21, hat bereits vier Artikel dazu veröffentlicht. Grundsätzlich sieht auch er den Einsatz von Twitter im Untericht kritisch.

Aber die hohe Geschwindigkeit, die Gefahr des Nonsens und die Notwendigkeit einer gewissen Disziplin lassen berechtigte Zweifel des Erfolgs von Twitter in institutionalisierten bzw. “traditionellen” (und diese ist wohl eine wichtige Einschränkung) Lehr-/Lernsituationen aufkommen.

Ich stimme ihm zu. Letztendlich muss man sich genau überlegen welchen Stellenwert Twitter im Unterricht haben soll, damit man auch einen effektiven Lernzuwachs erreicht. Das bedeutet, man muss während der Unterrichtsplanung überlegen, warum  ich Twitter als Medium einsetze. Welchen Zweck erfüllt es? Genau hier sehe ich bei Twitter eben keinen bzw. nur einen geringen Mehrwert.

Ein gelungenes Negativbeispiel sehe ich im Twitterexperiment von der University of Texas in Dallas, wo History Professor Dr. Monica Rankin über ihren Twittereinsatz berichtet. Doch seht selbst:

Es wird ein Geschichtsseminar im Stil eines Frontalunterrichts gezeigt, an dem ca. 60 Personen teilnehmen. Über Twitter hatten die Studenten die Chance, mittels eines Schlagwortes zum Thema zu diskutieren. Twitter wurde also eingesetzt, damit sich alle zum Thema äußern konnten. Übertragen auf die Schule finde ich das Praxisbeispiel eher abschreckend.

Man stelle sich vor: Im Geschichtsunterricht sitzen 30 Schüler an ihren Notebooks oder Handys und diskutieren über Twitter, zum Beispiel zum Demokratiegedanken. Schon allein das Wort diskutieren lässt einen doch stutzig werden. Um im Unterricht eine Diskussionskultur zu etablieren, ist es wohl besser angebracht sich mündlich auszutauschen als dies virtuell zu tun. Natürlich kann man dann mit dem Argument kommen, es sollen ja alle zu Wort kommen. Aber auch hier muss man seinen Unterricht eben so planen, dass man ein Diskussionsforum schafft, bei dem alle ihre Argumente präsentieren können.

Mein Fazit: Twitter als Microblogging-Dienst sollte man nicht verschweigen. Schließlich ist dieser Dienst ja mittlerweile auch für TV und Printmedien relevant geworden, sogar Politiker nutzen Twitter. Allerdings, so sehe ich das, ist Twitter für den Unterricht ungeeignet. Das Kommunizieren in 140 Zeichen bietet kaum Raum für einen Lernzuwachs. Nicht alles, was 2.0 ist, bildet.

16 Kommentare zu „Ist Twitter für den Unterricht geeignet?“

  1. Ich habe gute Erfahrungen mit Twitter z.B. bei http://geocaching.netzcheckers.net gemacht. Twitter (oder auch dort die „Beepbox“) ist geeignet Feedback in Gruppen zu sammeln und auszutauschen. Auch sehe ich Potenzial bei der Selbstorganisation von Tipps untereinander. Twitter kann hier an der SMS – und MS / ICQ – Kommunikation der Jugendlichen anknüpfen.
    Die „Beepbox“ bei netzcheckers.de gewährleistet übrigens auch nicht öffentliche Beeps (Tweets)im Freundeskreis, bzw. wahlweise auch mit Bedienen der Twitter-API
    http://netzcheckers.de/p145943326_490.html

    Interessant finde ich weiterhin die Ansätze bei http://www.kimm.uni-luebeck.de/schule/mobile-u-pervasive-l.html , auch wenn hier noch nicht getwittert wird 😉

    Danke für dein Blogpost @–>—

  2. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Twitter ein geeignetes Instrument für den Fremdsprachenunterricht ist. Wenn ich sehe, welche Verkürzungen deutsche Twitterer vornehmen, um ihren Text in 140 Zeichen zu pressen, und wie viele Rechtschreibfehler produziert werden lernen die Schüler damit wohl kaum eine andere Sprache – jedenfalls nicht so, dass sie sie auch andernorts verwenden können. Ich glaube schon, dass Twitter dazu geeignet ist, z. B. nach einem Schüleraustausch Kontakt zu halten oder sich mit Partnerschulen über ein gemeinsames Projekt auszutauschen. Man sollte dann aber die Schüler immer wieder darauf hinweisen, dass das, was sie da zu lesen bekommen, keine korrekte Fremdsprache ist.

    Twittern innerhalb eines Klassenraumes finde ich vollkommen sinnlos. Wenn man miteinander sprechen kann, ist das immer vorzuziehen.

    Eine richtig gute Anwendung von Twitter im Unterricht kann ich mir momentan nicht vorstellen. Muss es denn unbedingt sein?

  3. Hi,

    natürlich war meine Präsentation zunächst einmal keine Empfehlung sondern vor allem eine Zusammenstellung von Ideen, die anlässlich einer Live-Online Sitzung in der DaF-Community diskutiert wurden.
    http://dafnet.web2.0campus.net/

    Die hier besprochene Hausaufgaben-Problemsammlung ist aber nicht so zu verstehen, dass der Lehrer über Twitter Feedback gibt, sondern nur einseitig, dass die Lerner spontan Probleme und Fragen in Twitter notieren. So kenne ich als Lehrer bei der Unterrichtsvorbereitung bereits Fragen und Probleme, die zu Hause entstanden sind.

    Finde Microblogging gerade in dieser Funktion sehr ergiebig, ziehe aber geschlossene Communities/OpenSource Tools gegenüber Twitter vor.

    Gruß
    Joachim

  4. Hallo zusammen,

    vielen Dank für die vielen Ideen und Kritikpunkte, dich sich auf dieser Seite zum Thema „Twitter im Unterricht“ sammeln!

    Natürlich kann Twitter nicht DIE Lösung fürs Kommunikationstraining im Fremdsprachen- oder sonstigen Unterricht sein. Auch Rechtschreibung und Grammatik trainiert man sicher besser anders, und diskutieren im Web, wenn alle im selben Raum sitzen, ist natürlich eher künstlich als innovativ.

    Aber Twittern in der Schule – oder eben am Nachmittag, aus dem schulischen Internetcafé, allein oder in Kleinteams zuhause – hilft Lehrkräften und Schule an sich, die Welt der Lernenden in den Unterricht zu holen und damit ihr Akzeptanz, ihre Begeisterung, ihre Realität.

    Lassen Sie uns doch einfach mal ausprobieren, was passiert, wenn sich Lern- und Lebenswelt mischen. Wenn wir bei den Schülerinnen und Schülern die Begeisterung wecken, spaßige Realität auch mal mit lernenden Augen zu sehen. Wenn es nicht nur inhaltlich, sondern auch mal formal und womöglich linguistisch spannend wird, sich 140 Zeichen und ihre kommunikativen Möglichkeiten anzusehen. Die Möglichkeiten von Sprache können auch auf 140 Zeichen greifen – ohne Abkürzungen und Verstümmelungen. Oder aber auch genau damit: Wenn man darüber diskutiert, welchen ökonomischen Aspekten Sprache folgen kann, welchen Bedingungen sie dann gehorchen muss, um das kommunikative Ziel zu erreichen, dann ist es möglich, Lernbegeisterung zu wecken, Spaß an Sprache, Kommunikation und deren Erfoschung zu entwickeln, wissenschaftliche Begeisterung auszubilden. Klar, dazu gehört mehr als Twitter. Aber das Web 2.0 kann ein Schritt auf dem Weg der Schule zum großen Ziel der Vermittlung von Lernbegeisterung sein.

    In diesem Sinne: Viel Spaß beim Ausprobieren und beim Ausloten der Möglichkeiten!
    Gabi Netz, Lehrer-Online

  5. Hallo,

    ich habe mit Twitter schon vielfach experimentiert und meine Ergebnisse und Ansätze auch hier: http://www.dotcomblog.de/?p=495 und hier: http://www.dotcomblog.de/?p=440 veröffentlicht (Stichwort: Twitterwall/RSS-Wall).
    Ich denke, Twitter eignet sich jenseits der von mir präsentierten Beispiele weniger für den Präsensunterricht und vielmehr für die Projektphasen. Dann, wenn die Gruppen nicht zusammen, sondern an ihren Themen arbeiten. Und andere von besonders lustigen oder besonders ungewöhnlichen Begebenheiten berichten will. Exkursionen im Wald, bei denen unterschiedliche Projektgruppen unterwegs sind. In diesem Zusammenhang läßt sich twitter auch mit geocaching verknüpfen eine nicht uninteressante Methode für den Einsatz im Unterricht, wie ganz oben Jürgen Ertelt schon sagte. Auch da ein Hinweis zu einem meiner Projekte: http://www.dotcomblog.de/?p=400

    Ich möchte dabei noch einmal den Aufruf von Gabi Netz „Lassen Sie uns doch einfach mal ausprobieren, was passiert, wenn sich Lern- und Lebenswelt mischen.“ Da bin ich bei. Das ist das wirklich spannende an den „neuen“ digitalen Möglichkeiten.

  6. Hallo an alle,

    erstmal vielen Dank für diese rege Diskussion. Allerdings hat mich bisher noch nichts so richtig überzeugt.

    @Joachim: Grundsätzlich habe ich schon verstanden, dass Ihre Präsentation als Anregung zu verstehen ist – aber wenn man sich dann eben didaktisch damit auseinandersetzt, stellt man fest, dass Twitter eben ungeeignet ist. Ihre Antwort zur HA-Nutzung hat mich nicht überzeugt. Wenn Schüler zu Hause Probleme beim Lösen haben und sie Fragen stellen möchten, dann geht das wohl an anderer Stelle sinnvoller als bei Twitter. Als Lehrer kann man eben für diese Situationen Wikis einrichten – hier ist es dann auch möglich, dass sich die Schüler untereinander helfen können oder dass der Lehrer in solch einem Wiki z.B. Hilfsmaterial bereitstellt.

    @Gabi: Auch Ihre Ausführungen zur Sprache sind gut, aber muss ich Twitter dafür nutzen? Kann ich nicht auch die SMS-Sprache thematisieren?

    Also für mich ergibt sich einfach kein Mehrwert von Twitter im Unterricht. Man soll mich nicht falsch verstehen – sicher bin ich für den Einsatz von Web2.0-Tools im Unterricht, aber es funktioniert eben nicht alles. Wie schon oben genannt, jedes Medium muss seinen Sinn und Zweck haben.

  7. Interessante Diskussion. Würde Melanie da zustimmen, bisher ist mir der „Mehrwert“ eines Twittereinsatzes im Unterricht verborgen geblieben. Sicher aber ein neues Medium, das für Abwechslung sorgen kann. Ein – wie ich finde – sehr spannendes Twitter-Projekt, das vielleicht zur Nachahmung anregt(?), findet sich unter: http://www.twhistory.com/

  8. Aus meiner Sicht ist Twitter vor allem ein Verbreitungsmedium. Inhalte können hier nicht zuletzt wegen der Zeichenbegrenzung nur eingeschränkt vermittelt werden. Daher stellt sich für mich auch die Frage, ob Twitter im Unterricht überhaupt Sinn stiften kann. Bei aller lobenswerten Euphorie um den Einsatz neuer Medien und Dienste in der Schule sollte man das eigentliche Ziel, Lehrinhalte kreativ vermitteln, nicht aus dem Auge verlieren. Insofern muss der Einsatz neuer Tools in der Schule auch nicht in jedem Fall erzwungen werden. Blogs, Communitys, Podcasts, Webvideos und Wikis bieten bereits ein breites Feld an Möglichkeiten. Es wäre schon ein großer Erfolg, wenn mal ein Teil davon im Schulalltag sinnvoll zum Einsatz käme. Zu viele neue Tools sorgen meines Erachtens wohl auch eher für eine noch größere Hürde in den Köpfen weniger aufgeschlossener Lehrer. Zu guter Letzt sollte man auch mitberücksichtigen, welche dieser Tools Jugendliche heute schon von sich aus nutzen, um sie hier mit Lehrinhalten „abzuholen“. Twitter zählt meines Wissens nach jedenfalls bislang unter Schülern im Gegensatz zu Chats, Communitys und Videoplattformen nicht zu den relevanten Plattformen.

  9. Hallo,
    ich bin völlig zufällig über Twitter auf diesen Blog gestoßen, weil ich momentan allerlei Informationen aus dem Bereich Medienkompetenz sammle für ein Praktikum. Twitter auch für die Schule zu verwenden finde ich einen spannenden Ansatz (auch wenn ich mir das mit dem Fremdsprachenunterricht nicht so gut vorstellen kann, denke, da gibt es bessere Tools).
    Man sollte neuen Anwendungen immer die Chance geben auch in der Schule eine Nische zu finden.
    Deshalb verfolge ich gerne weiterhin den Blog, um mitzubekommen, welche Anwendungsmöglichkeiten sich noch ergeben und empfehle ihn gerne auch an Pädagogen / Lehramtsstudenten weiter.

  10. Pingback: Eva-Maria Gottmann − Useful Links Part 3

  11. Pingback: Twitter im Unterricht: Nein, bitte nicht! « Bluemac

  12. Ich schließe mich der kritischen Einschätzung (Danke an @schb, dessen Beitrag mich erst hierher geführt hat) hinsichtlich des Twitter-Mehrwerts im Regelunterricht an. Die Stärken des Microbloggings – Geschick beim Zusammenstellen des eigenen Streams vorausgesetzt – liegen in der aus dem Zwanglosen entstehenden Vernetzung von Menschen.

    Für mein PLN hat sich Twitter als wahre Goldader erwiesen: Wertvolle und interessante Hinweise zu Themen, die auch mich interessieren, in häufig nicht zu bewältigender Quantität, bisweilen auch wirklich gute Hilfestellung bei Spezialfragen, deren Beantwortung nicht ohne weiteres ergooglet werden können.

    Die 1:1-Anwendung des Rankin-Projekts auf die deutsche Unterrichtsrealität halte ich für keine Verbesserung, da sie eher zur Verkümmerung weit wichtigerer Kommunkationsfertigkeiten beitragen als scheue Lernende aus der Reserve locken kann. Im Rahmen von Massen-Seminaren an Unis (wo die Ausbildung kommunikativer Fertigkeiten nicht mehr oberste Priorität haben muss) erscheint mir der Ansatz jedoch durchaus produktiv.

    Das 140-Zeichen-Argument gegen Twitter hingegen überzeugt mich überhaupt nicht, denn mit Hilfe von FileSocial.com und vieler anderer Dienste kann über Twitter mittlerweile Content nahezu jeden Formats und Umfangs transportiert werden. – Vielmehr ist es das Maß an rhetorischer und sprachlicher Disziplin, das sinnvolle Twitter-Kommunikation erfordert, das im Regelunterricht zum Stolperstein bzw. eher zum Missbrauch als Gebrauch des Systems verleitet: Dieses Maß müssen sich junge Lernende erst erwerben – und das dauert einige Jahre…

    Dennoch kann Twitter durchaus eine wertvolle Unterrichtsergänzung sein, wenn es um das Herstellen von Kontakten mit SpezialistInnen für ein Thema/eine Sprache/ein literarisches Werk/einen naturwissenschaftlichen Zusammenhang geht: Hashtags und (die leider noch stark verbesserungswürdige) semantische Twittersuche ermöglichen schon jetzt, potenziell hilfreiche Personen in den Klassenraum hineinzubringen – was dann daraus wird (Skype-Konferenz, Austausch, Literaturprojekt, Experiment-Reihe…), ist dabei keineswegs mehr Twitter-abhängig.

    Kurzum: Weder die kritiklose Aufforderung noch die hyperkritische Ablehnung von Twitter für den Unterricht erscheinen mir gerechtfertigt; es kommt vielmehr auf einen die Stärken des Microbloggings geschickt nutzenden und dessen kommunikative Unzulänglichkeiten rechtzeitig zu umschiffen…

  13. Pingback: Twitter: Communiquer en 140 signes – Mit 140 Zeichen kommunizieren - Das Frankreich-Blog - France blog

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