Das Krokodil, das kommt aus Kiel

Der Herbst naht mit schnellen Schritten. Was gibt es da Schöneres, als sich mit seinen Kindern aufs Sofa zu setzen und Geschichten zu lesen oder vorzulesen? Heute möchte ich euch Geschichten für die Lachmuskeln vorstellen.

22 Geschichten zum Kugeln vor Lachen

Auf 100 Seiten erzählt der Lügenonkel Theo in „Das Krokodil, das kommt aus Kiel“ wieder fast wahre, von Maria Lechner mit verschmitzten Figuren illustrierte 22 Geschichten über Tiere, Pflanzen und Alltagsgegenstände.

Onkel Theo erklärt, warum die babylonischen Sonnenbrillen aus Holz waren, wie aus den Weintauben die Lachmöwen wurden und warum das Gürteltier im Badezimmer so lange braucht, bis es fertig ist. Er erzählt vom spiegelverkehrten Pinguin, vom geheimen Nachtleben der Bäume und dem Fußballspiel der Tausendfüßler.

Alle Geschichten beginnen auf die gleiche vertraute Weise: Die „lieben Kinder“ nehmen auf dem grünen Sofa Platz, um „mal wieder was zu lernen.“ Eigentlich klingen Onkel Theos Erklärungen ganz logisch. Doch werden sie zum Ende hin immer so absurd und aberwitzig, dass ihm die Kinder auf die Schliche kommen. „So ein Quatsch!“ rufen sie und, obwohl Onkel Theo jedes Mal beleidigt ist und das Darbringen seiner harmlosen Flunkereien „für heute“ einstellt, gibt es schließlich doch wieder eine neue Geschichte.

Über den Autor

Martin Ebbertz, schreibt für Kinder und Erwachsene, geboren 1962 in Aachen, aufgewachsen in Prüm (Eifel), studierte in Freiburg, Münster und Frankfurt am Main Germanistik, Geschichte und Philosophie.

Nebenbei war er Fensterputzer, Mitarbeiter eines ländlichen Kulturamts (als Vermessungsgehilfe und Grenzsteinsetzer), Flohmarkthändler, Antiquar und Mitherausgeber der Literaturzeitschrift „Am Erker“.

In Münster trat er auf mit dem literarisch-musikalischen Programm „Gegen den Strich“, in Frankfurt überzeugte und gewann er im Wettbewerb „Jeder darf mal“ der Romanfabrik – einem Vorläufer des Poetry-Slams.

Nach einem Jahr als Lehrer in Frankreich lebte er als freier Schriftsteller zunächst in Frankfurt, dann fünf Jahre in Thessaloniki und 15 Jahre in Boppard am Rhein. Seit 2015 lebt und arbeitet er wieder in Frankfurt und in Offenbach am Main.

Fazit

Der Verlag empfiehlt das Buch für Kinder ab 8 Jahren, aber als Vorleseritual vor dem Einschlafen eignet es sich auch für jüngere Kinder, die bereits verstanden haben, dass Geschichten von Autoren ausgedacht werden und man deshalb nicht alles für wahr halten darf, was in einem Buch geschrieben steht.

Dieses Buch sensibilisiert die jungen Leser oder Zuhörer dafür, ihrem gesunden Menschenverstand zu trauen und offensichtlich falsche Informationen zu erkennen, um vielleicht schon vor den Kindern im Buch „so ein Quatsch“ zu rufen und sich gleichzeitig vor Lachen zu kringeln.

Außerdem ermutigen sie zum wilden Fabulieren über Dinge, die so normal sind, dass sie eine Erzählung gar nicht wert zu sein scheinen. Mit Onkel Theo versteht man nämlich, dass auch Spiegel, Gewichte oder Kugeln zum Protagonisten taugen.

Doch Ebbertz schreibt nicht nur für Kinder: „Ein Brett vor dem Kopf haben“, „Tomaten auf den Augen haben“, „die Ohren spitzen“ oder „Hamsterkäufe tätigen“ – erwachsene Leser werden über die Erklärungen für Sprichwörter oder Redewendungen schmunzeln, die oftmals witzigen Passagen zu Grunde liegen und deren Bedeutung mit Onkel Theo eine ganz neue Dimension bekommen. Allerdings muss man sich auf den Quatsch einlassen und für hanebüchene Geschichten offen sein. Dann macht Onkel Theo der ganzen Familie Spaß.

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