Frühling lässt neue Lernräume gestalten auf dem Educamp in Bremen

In einer Woche ist es wieder so weit und das Educamp öffnet zum siebenten Mal seine Türen für alle Querdenker der Bildungsszene. Diesmal treffen wir uns vom 19.03.2011 – 20.03.2011 in Bremen.

Getreu dem Motto „Neue Lernräume gestalten“ haben die ersten Teilnehmer sehr zur Diskussion anregende Themen eingestellt. Diesmal wird es für mich sehr schwer sein, sich zu entscheiden. Denn einige Sessions werden sicher parallel laufen. Aber ich hoffe, dass sich die Anregung vom letzten Educamp in Aachen im Etherpad eine Mitschrift der Sessions vorzunehmen, durchsetzt.

Für alle Kurzentschlossenen fasse ich hier die ersten Sessions kurz zusammen. Es wird ein Round Table Videoarbeit mit Jugendlichen geben. Karsten D. Wolf, Professor für Didaktische Gestaltung multimedialer Lernumgebungen, möchte mit uns Teilnehmern über Erfahrungen sprechen, die wir bei der Umsetzung von Videoprojekten mit Jugendlichen gemacht haben. Vor allem liegt der Fokus bei dem Austausch auf der Reflektion – was hat funktioniert und was nicht.  Welche Workshop-Ideen habt ihr entwickelt? Diese Session werde ich auf jeden Fall besuchen, da ich im April auch ein Videoprojekt mit 13 bis15-jährigen durchführe. Vielleicht erhalte ich gute Tipps.

Thomas Bernhardt, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Bremen, befasst sich mit seinem Promotionsvorhaben mit dem Einsatz von Social Software im Bildungskontext und bietet eine Session mit dem Thema Erfolgreich Studieren mit dem Internet an. Laut Ankündigung werden wir uns mit folgenden Fragen befassen:

  • Welche Besonderheiten weisen solche reinen Onlineveranstaltungen an einer Präsenzuni auf?
  • Welchen Herausforderungen muss man sich bei der Betreuung stellen?
  • Lässt sich Medien- und Selbstlernkompetenz über solch ein Konzept fördern?
  • Steigert der Einsatz des Internets im Studium die Studierfähigkeit?

Professor Wolf bietet eine weitere Diskussionsrunde zum Thema Szenarien des mobilen Lernens an. Zunächst wird erstmal definiert was mobiles Lernen ist und er präsentiert einige Lernszenarien, die schon durchgeführt worden sind bzw. die Teilnehmer können über ihre Praxis berichten.

Am Freitag Abend wird Jöran Muuß-Merholz beim Warm-Up des Educamps mit Interessierten ein Google-Quiz veranstalten. Anschließend möchte er am Samstag mit uns darüber reflektieren, wie man solche Spiele in den Unterricht integrieren kann, ohne dass diese Spiele nur in Vertretungsstunden zum Einsatz kommen. Ich bin gespannt. Vor allem interessiert mich, wieviel ich überhaupt über Google weiß.

Friedrich Ittner, Spezialist auf dem Gebiet Wissensmanagement, wird mit uns Knowledge Speeddating durchführen. Hier geht es nicht darum seinen Partner fürs Leben zu finden – nein – im Vordergrund stehen die Fragen: Wie finde ich schnell einen Forschungspartner? Wie lerne ich die „richtigen Leute“ auf einer Konferenz kennen?

Am Sonntagnachmittag wird Guido Brombach ein Educaching: Bremen und Bildung durchführen. Interessierte werden hier auf eine ganz spezielle Weise die Bremer Innenstadt kennenlernen. Vormittags wird er einen Vortrag zum mobilen Lernen und der Idee des Educaching berichten.

Daniel Seitz, Medienpädagoge, bietet einen Vortrag zum Thema (Medien-)Pädagogische Wettbewerbe als Unterstützung digitaler Bildung in (ausser-)schulischem Kontext?! an. Inhaltlich sollen diese Fragen besprochen werden:

  • Welche Unterstützung und Materialien können wir anbieten, um bei den Schülern/Kindern/Jugendlichen die Produktion eines (Multimedia-)Produkts anzuregen, Wettkampf-Geist zu steigern und Ansporn für qualitative Produktionen zu geben?
  • Welche Unterstützung brauchen Bildende vor Ort/aus der Ferne, um eine Multimedia-Produktion gemeinsam mit Kindern/Jugendlichen auf den Weg zu bringen?
  • Welche Chancen sehen Lehrende an der Teilnahme an Wettbewerben?
  • Was versprechen Sie sich davon?
  • Was verhindert/erschwert ggf. eine Teilnahme?

Eine weitere vielversprechende Session, so denke ich, wird die von Markus Gerstmann zum Thema Alternate Reality Game werden. Ziel dieser Alternate Reality Games ist es, Bildung erlebbar und besonders für Jugendliche und junge Erwachsene attraktiv zu machen. Ihn interessieren diese Fragestellungen:

  • Können ARGs in der Medienpädagogik eingesetzt werden? wenn ja, wie?
  • Verändert ein ARG, mit gefakten Internetseiten, Emails und Chats, dass Nutzungsverhalten der User?
  • Welche Rahmenbedingungen sind für so ein Spiel notwendig?
  • Wie können diese neuen Lernräume genutzt werden?

Torsten Larbig, unterrichtet Deutsch und katholische Religion, stellt sich die Frage, wie sollten in Zeiten des Internets und Wikipedias Aufgabenformate aussehen? Wenn auch du der Meinung bist, dass Aufgabenstellungen neu formuliert werden müssen, damit die Schüler im Netz nicht einfach nur zu Copy&Paste greifen,  dann besuche seine Session.

Auch ich werde diesmal wieder mutig Diskussionsrunden anbieten. Zum Einen möchte ich mit euch über Nachhilfe 2.0 sprechen. Vor allem interessiert mich die Frage: Wie sollten interaktive Lernräume gestaltet sein, damit die Schüler ihre Wissenslücken schließen? Zum Anderen bringe ich diesmal einige „WikiTwooGo„-USB-Sticks mit und berichte über die ersten Gehversuche der Pilotschule.

Ruth Scheffler, zuständig für Netzwerkadministration in Bremer Schulen und Studium der Bildungswissenschaft an der Fernuni Hagen, bietet eine Diskussionsrunde zum Thema: Neue Medien für alte Lehrer?! an. Sie möchte mit Interessierten Lösungen finden, wie man Lehrer erreicht, sich für den neuen medialen Einsatz zu begeistern oder wenigstens sich dafür zu interessieren ohne gleich abzublocken.

Wie ihr lesen könnt, scheint das Educamp diesmal einen eindeutigen spannenden Brennpunkt zu fokussieren. Weitere faszinierende Themen seien hier nur erwähnt, denn wer mehr Erfahren möchte, sollte einfach vor Ort dabei sein oder über den Hashtag #echb11 die Diskussionsrunden verfolgen.

  • Round Table – Digitale Bildungsinitiativen für „Gangster, Ladys, Opfer … von Jörg Kaspari

  • Wohin mit dem User Generated Content? von Anja Lorenz

  • Dein Leben in Textdateien – Einführung in org-mode (Emacs) von Martin Butz

  • Von Menschenfressern und Prosumenten. Ein Plädoyer für eigenartiges Lernen von Martin Butz

Zu Beginn des Jahres 2011 wurde der EduCamp e.V. aufgrund des Erfolges der Veranstaltungsreihe gegründet. „EduCamp e.V.“ ist ein gemeinnütziger Verein und bildet das organisatorische Rückgrat der halbjährlich organisierten EduCamps im deutschsprachigen Raum. Zweck des Vereins ist insbesondere die Förderung der Weiterentwicklung von Lehren und Lernen in allen Bildungs- und Trainingsorganisationen.

Damit es auch in Zukunft u.a. freie Verpflegung, WLan an den Veranstaltungsorten sowie neue Lernräume geben kann, hat diesmal das Organisationsteam einen Webshop eingerichtet. Der Clou: mit jedem dort erworbenen Shirt unterstützt ihr die EduCamp-Reihe mit 5 Euro!

cc by Wuzur

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In diesem Sinne freue ich mich auf alte und neue Gesichter, spannende Diskussionen, die persönlichen Gespräche auf den Fluren zwischen den Sessions und die Abendveranstaltungen. Wir sehen uns in Bremen!

 

1 Kommentar zu „Frühling lässt neue Lernräume gestalten auf dem Educamp in Bremen“

  1. Pingback: EduCamp Westküste - Melanie Mohr

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