Wir verlieren unsere Kinder

Die Sicherheit und das Wohlergehen unserer Kinder sind für uns als Eltern und die Gesellschaft von größter Bedeutung. Doch was geschieht, wenn diese Sicherheit bedroht ist und unsere Kinder in den Strudel von Gewalt, Missbrauch oder Vernachlässigung geraten?

Die Autorin Silke Müller hat sich in ihrem beeindruckenden Buch Wir verlieren unsere Kinder! genau mit dieser Frage auseinandergesetzt.

Silke Müller, selbst Mutter zweier Kinder,  teilt ihre tiefgehenden Erfahrungen und Erkenntnisse, die sie während ihrer Karriere gesammelt hat. Ihr Ziel ist es, das Bewusstsein für die Gefahren zu schärfen, denen Kinder heutzutage ausgesetzt sind, und gleichzeitig Lösungsansätze zu präsentieren, wie wir ihnen helfen können.

Wie Kinder zugleich Opfer und Täter im Netz werden und wie man sie schützen kann. Eine Schulleiterin klärt auf.

Inhalt

Nicht die Dauer der digitalen Medien-Nutzung ist das Problem, sondern die Inhalte, die Kinder konsumieren. Schon Grundschüler sind Bildern von Gewalt, Pornographie und Rassismus ausgesetzt. Eine Schulleiterin schlägt Alarm!

Wissen Sie, was Ihr Kind auf seinem Smartphone sieht?

Diese Frage stellt Silke Müller ahnungslosen Eltern auf Infoveranstaltungen ihrer Schule. Die Fotos, Sticker und Videos, die sie dann zeigt, sind so verstörend, dass kaum jemand hinsehen kann.

Die meisten Eltern gehen davon aus, Medien-Erziehung bedeutet, die Bildschirmzeit zu begrenzen – und haben keine Ahnung, dass schon Kinder Bilder bestialischer Tierquälereien, Kriegsverbrechen und sexueller Gewalt sehen. Verschickt im Klassenchat, auf Social Media geteilt oder in Online-Spiele verpackt. Es gibt kaum ein Onlinespiel oder eine Plattform, auf der ein Kind sicher vor Cybergrooming ist. Mit dramatischen Auswirkungen auf die Kinder-Psyche.

In diesem wichtigen Debattenbuch klärt Silke Müller auf über die digitalen Bedrohungen, denen Kinder ausgesetzt sind, wenn sie Zugang zu Smartphones haben. Sie appelliert an Eltern, Lehrer*innen und die Politik, nicht länger wegzusehen, sondern endlich die Grundlagen zu schaffen für eine zeitgemäße, an Werten orientierte Medien-Erziehung.

Silke Müller verteufelt keineswegs die sozialen Netzwerke wie WhatsApp, Instagram & Co und sie will deren Nutzung durch Kinder und Jugendliche nicht verbieten. Vielmehr fordert sie eine effiziente Fortentwicklung der Digitalisierung in allen Bereichen unter anderen Prämissen.

Der Anstoß einer Debatte, die längst hätte geführt werden müssen. Mit wertvollen Informationen und praktischen Tipps, mit welchen technischen und pädagogischen Mitteln wir unsere Kinder schützen können.

Autor

© Carolin Windel

Silke Müller ist Schulleiterin in Niedersachsen und seit 2021 erste Digitalbotschafterin ihres Landes. Sie kämpft für eine ethische und demokratische Werteerziehung – auch und vor allem in der digitalen Welt. Silke Müller ist (Stief-)Mutter zweier Töchter und lebt in Hatten im Landkreis Oldenburg.

Fazit

Nicht unsere Kinder tragen Schuld an dieser Entwicklung, sondern wir, die es schlicht versäumt haben, ethische Werte und Normen für einen Umgang miteinander im Netz auszuhandeln.

Im Buch erzählt Silke Müller von vielen Situationen, in der Schülerinnen und Schüler mit Gewaltverherrlichung und Pornografie, Tierquälerei und Verschwörungstheorien konfrontiert sind. Sie erzählt, was das mit Kindern und Jugendlichen macht. Social Media gehört längst zur Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen. Sie trennen nicht mehr zwischen analoger und digitaler Welt. Aber die Begleitung fehlt ihnen dabei.

Die Schulleiterin ist nicht die erste, die das feststellt. Aber was das Buch von Silke Müller so eindrucksvoll macht, sind die Schilderungen von konkreten Situationen aus dem Schulalltag und wie sie mit ihnen umgeht. Das Thema muss in der Schule auf den Tisch: „Die Seelen der Kinder sind zunehmend durch einen medialen Einfluss belastet, und es ist die Aufgabe von Schulen und allen Erwachsenen, ihnen diese Last zu nehmen, Lösungswege aufzuzeigen und auf Fehler, die man besser nicht zweimal macht, hinzuweisen.

Sie kommt dabei aber nicht mit dem erhobenen Zeigefinger und gibt zu, dass sie oft genug selbst Rat- und Hilflosigkeit erlebt angesichts mancher Bilder und Chatverläufe, die bei ihr auf dem Tisch landen. Aber sie betont auch, dass es bei Hilflosigkeit nicht bleiben kann, dass Schulen nicht wegsehen dürfen, dass man gemeinsam Lösungen finden muss.

Hier ein paar Tipps (mehr findet ihr in ihrem Werk):

Auch ich kann nur empfehlen, werdet euch als Eltern eurer Verantwortung im 21. Jahrhundert bewusst und seid stets aktuell informiert. Dieses Buch liefert wertvolle Denkanstöße. Wenn ihr mit euren Kindern auf Augenhöhe und kindgerecht sprechen wollt, dann empfehle ich euch auch diese zwei Buchtitel:

1 Kommentar zu „Wir verlieren unsere Kinder“

  1. Pingback: Direkt vor unseren Augen - Melanie Mohr

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