Mein Körper gehört mir – auch im Sport

Wenn sich Kinder für Sport begeistern, ist das in Zeiten von zunehmendem Bewegungsmangel sehr erfreulich. Denn körperliche Bewegung stärkt nicht nur die Fitness, sondern auch Psyche, Teamgeist und Selbstvertrauen. Jedoch kann Sport auch eine gefährliche Schattenseite haben: Missbrauch von und sexualisierte Gewalt gegen Kinder findet größtenteils im unmittelbaren Umfeld statt und häufig passiert das auch ungeahndet im Sportverein.

Diese Erfahrung bestätigt eine Studie der „Unabhängigen Kommission zur Aufbereitung sexuellen Kindesmissbrauchs“, die seit 2019 sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen im Sport untersucht.

Auf behutsame Weise geben Dagmar Geisler und Alexandra Ndolo in ihrem Buch für Erstleser „Mein Körper gehört mir – auch im Sport!“ kindgerechte Tipps für das richtige Verhalten in schwierigen Situationen und für einen offenen Umgang mit dem aktuell immer noch tabuisierten Thema Missbrauch im Sport.

Inhalt

Anhand der Geschichte um Nora beantwortet das Buch in leicht verständlichen Texten komplizierte Fragen: Nora liebt Turnen und ihr neuer Trainer Sven sagt, dass sie großes Talent hat. Aber wenn er ihr Hilfestellung gibt, fühlt sich das nicht richtig an. Er fasst dann immer so komisch zu. Nora fühlt sich dabei nicht gut. Eigentlich müsste sie jemandem davon erzählen – doch sie hat Angst, dass sie dann keiner mehr mag. Als sie schließlich all ihren Mut zusammennimmt, setzt sich die Turngruppe zusammen und erarbeitet gemeinsam neue Regeln und eine Strategie, um künftig offener mit solchen Gefühlen und Problemen umgehen zu können.

Autor

Foto: Horst Jahreiß | © Loewe Verlag GmbH

Dagmar Geisler lebt in der Fränkischen Schweiz. Sie schreibt und illustriert seit 25 Jahren für Kinder und Jugendliche. Mit ihren Büchern und Workshops begleitet sie Kinder während ihrer sozial-emotionalen Entwicklung und liefert zahlreiche Gesprächsanlässe, gemeinsam über Gefühle, schwierige Situationen und Probleme zu sprechen. Ihre Bücher und Vorträge sind aber auch für viele Erwachsene eine wichtige Hilfestellung im Umgang mit der emotionalen Entwicklung von Kindern. Als Counselor für Kunsttherapie arbeitet sie dabei auch mit kunsttherapeutischen Ansätzen. Auch wenn Dagmar Geisler immer wieder sehr schwere Themen wie Trauer, Scheidung oder Missbrauch behandelt, trifft sie immer genau den richtigen Ton.

 

© Henrik Adamsen

Alexandra Ndolo wurde als Tochter einer polnischen Mutter und eines kenianischen Vaters in Deutschland geboren. Mit vier Jahren begann sie mit Leichtathletik und entdeckte ihre Liebe zum Sport. Seit 2014 war sie als erste Schwarze Frau Teil des A-Kaders der Deutschen Damendegen-Nationalmannschaft und ficht inzwischen für Kenia. Sie ist Vizeweltmeisterin und mehrfache EM-Medaillengewinnerin.

2022 wurde sie Lesebotschafterin der Stiftung Lesen. Im Loewe Verlag erschien auch Ihr Buch Hier hat jeder seinen Platz.

Fazit

Auf behutsame Weise gibt dieses Buch kindgerechte Tipps für das richtige Verhalten in schwierigen Situationen und für einen offenen Umgang mit diesem wichtigen Thema – damit Kinder früh lernen, ihre Grenzen zu erkennen, sie zu setzen und sich Hilfe zu holen.

Mit einem erklärenden Vorwort von Vizeweltmeisterin im Degenfechten Alexandra Ndolo kommt auch die Sicht des Profisports nicht zu kurz.

Mein Körper gehört mir – auch im Sport! ist das erste gesprächsanregende Sachbuch aus der Reihe Emotionale Entwicklung für Grundschulkinder, welches dieses Thema kindgerecht aufgreift und sensibilisiert. Mit einer hilfreichen Übersicht von Beratungsstellen nimmt es Kinder und Erwachsene an die Hand und unterstützt Kinder dabei, ihre Grenzen zu erkennen.

Komplizierte Fragen werden in leicht verständlichen Texten, die sich auch für Erstleser eignen, einfach beantwortet. Detailreiche farbige Illustrationen veranschaulichen und ergänzen durchgehend alle wichtigen Fakten.

Gemeinsam gegen Missbrauch und sexuelle Gewalt an Kindern – dieses Buch hilft Kindern, Grenzen zu setzen und Nein zu sagen!

1 Kommentar zu „Mein Körper gehört mir – auch im Sport“

  1. Pingback: Alle machen Sport - Melanie Mohr

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